Woher habe ich meine Kompetenzen bekommen?
Durch meine Grundausbildung zur Diplompädagogin und Sprachtherapeutin und den mittlerweile sehr vielen Fortbildungen und Weiterbildungen in den unterschiedlichsten Gebieten habe ich mein Wissen erlangt. Dieses wird immer wieder durch eigene Erfahrungen bereichert und das Leben an sich lehrt mich, weckt meine Neugier und eröffnet mir neue Möglichkeiten.
Meine eigene Lernentwicklung hat mich unter anderem zu meinem jetzigen Beruf geführt.
Einschulung mit noch nicht ganz 6 Jahren. Nach 6 Wochen wurde ich aus der Schule entlassen, mit der Begründung, ich sei noch zu verspielt und nicht schulreif. Die Auswahl des Gymnasiums entstand dadurch, dass ich unbedingt dorthin wollte, weil meine großen Kusinen dorthin gingen, die ich damals anhimmelte. (Diese nahmen vom ersten Schultag bis zu ihrem Abgang von der Schule null Notiz von mir !) Jahrzehnte später dachte ich manchmal, hätte ich vielleicht doch auf meine Mutter gehört, die mich gerne auf einer anderen, weniger stark konservativen Schule gesehen hätte.
Meine Eltern waren ziemlich liberal, was ich damals nicht so empfand. Ich hatte eine ziemlich heftige Pubertät, in der ich mich mit vielen Dingen außer der Schule beschäftigt habe. Auf dem Gymnasium gehörte ich stets zu den schlechten Schülerinnen, dreht in der 8.Klasse eine Ehrenrunde und schaffte das Abitur gerade so. Hätte ich nicht immer Lehrerinnen gehabt, die an mich geglaubt hätten, dann hätte ich die Oberstufe niemals angetreten. Übrigens waren das nicht die Lehrerinnen, bei denen ich wenigstens auf drei stand. Ich bin Ihnen heute noch dafür dankbar, dass sie an meine Fähigkeiten, mein Potenzial geglaubt haben.
Nach dem Abitur machte ich erstmal ein freiwilliges soziales Jahr, da ich mich auf die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule vorbereiten wollte. In der praktischen Klavierprüfung hatte ich einen Black Out wie er im Buche steht und fiel durch. Danach habe ich das Klavier nie wieder angerührt und an meinen Fähigkeiten insgesamt sehr gezweifelt. Ich begann das Pädagogikstudium, ohne zu wissen, was ich damit machen will. Dort interessierten mich die Fächer Psychologie und Sprachbehindertenpädagogik (so hieß das damals noch)am meisten.
Zum Glück bekam ich einen Professor, der wie meine Lehrerinnen mein Potenzial sah, bevor ich es sah und mich bestärkte, dabei zu bleiben. Das Angebot, eine Doktorarbeit zu schreiben schüchterte mich zum einen ein, da ich diese Kompetenz nicht wahrnahm und zum anderen hatte ich keine Lust, dem Professor zuzuarbeiten. Also lehnte ich ab und begann mit großer Begeisterung in einer freien Sprachtherapiepraxis zu arbeiten.
Nach den 2 Jahren der Anerkennungszeit eröffnete ich eine eigene Praxis und erweiterte im Laufe der letzten Jahrzehnte die Inhalte. Die Praxisstruktur änderte sich immer wieder. Es kam zu Abschieden und Neuanfängen, die nicht immer ohne Konfliktarbeit und Tränen verliefen. Lehrtätigkeiten außerhalb der Praxis nahm ich leidenschaftlich gerne an.
Vor vielen Jahren kam die Musik wieder mehr in mein Leben und ich begann mich intensiv mit der Klangarbeit zu beschäftigen. Hier sind mittlerweile einige Klangangebote entstanden, die das Praxisleben noch bunter machen.
Das Thema Abschied und Neubeginn habe ich auf vielen Ebenen erlebt.
Im beruflichen Kontext die Trennung von Praxispartnern, Mitarbeitern, dieses verlief nicht immer konfliktfrei. Ganz einschneidende Erlebnisse waren die Zeiten der Begleitung meiner kranken Eltern und meines Bruders bis zum Tod. Hier kam ich mit dem Thema Krankheit, Sterben und Tod auf persönlicher Ebene in Berührung.
In meinem Studium und der Berufstätigkeit habe ich auch mit todkranken Menschen zu tun, habe einige beim Sterben begleitet, doch im persönlichen Kontext kommt dieser Lebensbereich noch einmal viel näher, wird existenzieller. Die Beschäftigung mit dem Thema Palliativ Care war damit ganz selbstverständlich für mich.
Die eigenen Erkrankungen zu erleben, zu bearbeiten, anzunehmen und den Umgang damit stellt ebenfalls ein Fundament für meine Praxisarbeit und der Begleitung von Menschen in besonderen und herausfordernden Lebenssituationen dar.
Die Entstehung von Ressourcen gelang mir unter anderem über das freie und therapeutische Schreiben und dem Malen wie durch meine Beschäftigung mit dem Klang und der Achtsamkeits- und Meditationspraxis. Eine für mich nicht mehr wegzudenkende Grundhaltung wie auch das tägliche Praktizieren.
In dem Kommunikationsfeld bin ich durch meine Ausbildungen und meine Berufstätigkeit innerhalb der Praxis und der Lehre zu Hause. Hier verbinden sich meine Leidenschaften Sprache – Klang – Wort und Schrift – Bewegung – Stille – Begegnung mit Menschen
Die Coronazeit habe ich unter anderem dafür genutzt, eine intensive Online Coachingausbildung zu absolvieren. In dieser Ausbildung konnte ich mein Wissen erweitern und ergänzen, sodass daraus die oberen Angebote entstanden sind.